Ausgewählte Blindtexte Schnipsel, Stammtischparolen, Zettel u.a. –

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31.10.25

Lauffeuer



31. Oktober, ca 2003, abends, Kassel, ich in meiner Höhle.

Es klingelt.

Ich reagiere nicht, warum auch? Bin ich der Butler?

Es klingelt nochmal. Ich reagiere nicht. 

Es klingelt nochmal. 
Ich zur Tür, reiße sie auf. 

»WAS?«

Ich hatte seit Tagen miese Laune, wie ich immer miese Laune hab, wenn  mit kapitalistischem Ammischeißdreck (gibts auch anderen?) und zwar egal welcher Couleur, taste, look&feel oder odeur man mich fortgesetzt belästigt. Seit Jahrzehnten vergiften sie Herzen und Hirne und Körper und Seelen der Welt mit dem Wahn, sie seien von Gott erwählt, da darf ich dann auch mal schlecht drauf sein. (Ja, freilich kommen von da auch gute Sachen, ich kann mich nur grad nicht erinnern, was das sein könnte. Ihr Kapitalismus und Halloween gehören in jedem Fall nicht dazu.)

Vor der Tür fünf bis sechs Exemplaren dieser verwirrten Sprosse, zwischen zehn und sechzehn, Stolz und Zier ihrer Erzeuger & -innen, die damals wohl nicht schnell genug weggelaufen sind, der giftige Marketenderseim, mit dem man sie seit Wochen aufgepumpt hat, rinnt ihnen schon aus den Ohren und aufgepumpt schauen sie auch sonst aus und alle tragen normale Straßenklamotten (was man bei denen halt »normal« nennen kann). 

Nach meiner energetischen Ansprache schauen sie mich an, Untertassen im Backenfleisch. Der dickste der Dicken, zwei Finger breit größer als ich, die Kappe quer auf der Rübe und auch sonst irrglaubend, daß er der dickste der Dicken der Bronx sei, will seinen Führungsanspruch geltend machen und knödelt mir was entgegen, das ich nicht verstehe.

»WAS?«, ich.

Er knödelt wieder und ich ahne kontextsensibel, ich bin nunmal so, daß es »Süßes oder Saures« heißen soll und alle gucken froh, in Erwartung vorzugsweise us-amerikanischer Mastbeschleuniger.

»Nix«. Tür zu. (Ohne Ausrufezeichen. Die sind mir für sowas zu kostbar.)

Seither waren nie wieder welche da, egal, wo ich gewohnt hab in den über zwanzig Jahren. 

Scheint sich rumgesprochen zu haben.
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