
Nee, nix Wohlstand – Therapie wieder, jetzt après-Dingens. Andere gehen ins Gymn, ich zum Psychozirkeltraining. Ächz.
Aber »irgendwie« doch Wohlstand: es sind Menschen um mich, immerhin. Und der Kaffee ist besser. Immerhin.
Vorhin noch beim Drogeriedingens, Haarwaschzeugs gekauft, Leinöl und nochmal irgendwas. Aus jeder Ecke hats gepiept, gerüttelt und geklappert, auch gequakt. Sollte mir vielleicht mal diese Micky-Maus-Kopfhörer holen, mit denen alle unterwegs sind und keine/s/r merkt, wie scheiße es aussieht (ab der nächsten Saison werden die Dinger nochmal größer und sie müssen im Bus zwei Plätze zahlen); die stöpsel ich dann gar nicht erst ein. Und kann mir eine/r/s verraten, warum Leinöl bei amadinges ab elf aufwärts der Liter kostet, beim Drogeriedingens in Bio fünf und was der Unterschied ist zwischen dem für Menschen und dem für Hundekatzenpferde bei amadingens, auch nur für fünf? Wunder unseres Geliebten Kapitalismus™.
Dann beim wooldingens noch ne Kappe gekauft, weil sie nur einen Dingens dafür wollten. Ich brauch ab&zu das Gefühl, daß ich mich auch ordentlich an der Ausbeutung der Welt beteilige. Den Preiskleber aufm Schild laß ich dran. Und Batterien für das Selbstauslösedingens meiner Videocamera, Preis dto. Ich wußte nichtmal, daß es hier ein wooldingens, Wunder unseres Geliebten Kapitalismus™, überhaupt gibt.
Einen Tisch weiter bieten welche dem Typ zwei Tische weiter ne Zigarette an, weil der immer zittert, daß sich Gott erbarm’ und man sich fragt, wie er jemals eine gedreht kriegt: Noi, dange, des isch Gras.
Die Trullas rennen mit Trenchcoat rum. Ah, »Mode« (aka Wunder unseres Geliebten Kapitalismus™).
Wird Herbst, ich seh schon.
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©scherl 16.09.25

