»Ich wickelte mich gleich einem Igel in die Stacheln meiner eigenen Gedanken zusammen (…). Und so saß ich auf dem Baume droben wie die Nachteule, in den Ruinen meines Glücks, die ganze Nacht hindurch.«
(Joseph von Eichendorff: Aus dem Leben eines Taugenichts)
Vorhin hatte ich mich grad mal wieder richtig schön in Form philosophiert, aus gegebenem Anlaß, darüber, wie verkommen einige Exemplare dieser gemästeten BürgerInnen doch sind, deren größtes Problem es scheints ist, ob das Bad in ihrem Urlaubsort auch einen beheizbaren Handtuchhalter haben möge, kam nach dem Frühstück aus der Küche ins Atelier und freute mich: Ah, schön warm!, es hatte 13,5 Grad, in der Küche waren’s 10, die Eichendorff-Lesung war eben an der Stelle mit dem Igel und der Eule, da gab sich der Grünspecht nach langer Zeit mal wieder die Ehre, hoppste ein paar Mal den Apfelbaum rauf und runter, blickte auch ins Astloch, soso, aha, der sehr aparte Klang von Rot und Grün und meine Augen juchzten, dann wieder ab, viel zu schnell, nach links, wie immer, da kehrten auch die Amseln wieder und die Meisen und die Spatzen, die ob des Kavenzkerls davongestoben waren, sprangen im Gestänge des Tomatenhäuschens, das ich nur deswegen seit Jahren noch nicht abgebaut hab, damit sie was zum Sitzen haben, im Efeu, Apfel und im Pfirsich, ich trink nen Schluck Kaffee, dreh mir die erste Zigarette, zünd sie an, schau raus, ein Meter vor mir ne Meise auf nem Pfirsichast, zwei Meter über mir landet ne Amsel auf der Dachrinne, der Klang! – so schön wie der von fallendem Laub.

