Durstige Kamele belagern Wüstendorf
Eine riesige Herde durstiger Wildkamele belagert ein abgelegenes Wüstendorf im australischen Hinterland.
Die Gemeinde Docker River im Bundesland Northern Territory werde von 6.000 "marodierenden wilden Kamelen" heimgesucht, sagte Landesregierungschef Rob Knight. Auf der Suche nach Wasser seien die durstigen Höckertiere vor einigen Wochen in dem Ort eingefallen, hätten die Flugzeugpiste in Beschlag genommen und Zerstörungen angerichtet. Die Lage in dem 350-Einwohner-Dorf sei "ernst".
Laut Knight zerstören die Kamele Wasserleitungen. Zudem gebe es mittlerweile Gesundheitsprobleme, da verwesende Kadaver verendeter Tiere herumlägen. Die Tiere auf der Flugpiste behinderten zudem die im australischen Hinterland üblichen Krankentransporte per Flugzeug.
Kreisverwaltungschef Graham Taylor zeigte sich im Rundfunksender ABC besorgt. Teilweise sei die Belagerung durch die Kamele so schlimm, dass Bewohner in ihren Häusern festsäßen und nicht mehr vor die Tür könnten. Zudem bestehe Gefahr für kleine Kinder, die mit den Höckertieren spielen wollten. DieKinderTiere sollen jetzt per Helikopter aus dem Dorf getrieben und dann abgeschossen werden.
Wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge leben mehr als eine Million Kamele im australischen Hinterland. Dort schaden sie dem empfindlichen Ökosystem und bedrohen seltene Pflanzen und Tiere. Kamele waren Ende des 19. Jahrhunderts als Packtiere nach Australien gebracht worden. Mit dem Ausbau von Straßen und Eisenbahnstrecken wurden die Tiere in die Freiheit entlassen und vermehrten sich stark. Heute hat Australien die größte freilebende Kamelpopulation der Welt.
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