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25.01.12

Liebes Tagebuch : bayern2, Flash-Dreck, Oskar Roehler, Sozialhilfe, Roman Herzog, Marihuana, Bob Marley, 3 Vorschläge, gute Titten, Grundgesetz

Liebes Tagebuch,

ich hör ja eigentlich ganz gern bayern2, auch deshalb, weil es außer den Ballerwellen und einem fast 100%igen Operngröhlsender der einzige ist, den ich in diesem (nicht nur Funk-)Loch reinkriege (»Funk« – das deutsche Wort).

Jafreilich – es hat meiner Angetanheit durchaus Abbruch getan, daß man=ich sie nicht mehr per Webradio hören kann, weil sie sich, wie viele andere, von einer »Multi-Media«-»Agentur« (die ihren Namen – aus gutem Grund – da nicht ins Impressum schreibt) haben »beraten« lassen und man=alle seit ein paar Monaten den neusten Flash-Drecks-Player braucht, weil sies natürlich nicht, wie viele andere es tun, die sich von einer Multi-Media-Agentur (die ihren Namen dann – aus gutem Grund – da ins Impressum schreibt) haben beraten lassen, in einem anderen Format anbieten – das nenn ich Usability!, das nenn ich Service!, das nenn ich Dienst am Kunden!

Jetzt werden sie auch noch staatstragend (oder -erhaltend?) (bzw staatstragender/-erhaltender) (er hats halt auch grad nötig).

Am Sonntag erzählte zB Oskar Roehler im Talk, wie er in den 70ern in Berlin von Sozialhilfe lebte, weils halt die einzige Möglichkeit war (»ist« sagte er zwischen den Zeilen), um unbehelligt von bekloppter Lohn- & Brötchen-Arbeit, bei der man das gleiche oder weniger bekommt wie bei Sozialhilfe, richtiger Arbeit nachzugehen.

Au – da wurde die Moderatorin (besonders wenn sie Männer als Interview-Partner hat – je älter, je schlimmer –, machts bei ihr »clic« und sie schaltet – wahrscheinlich zur Kompensation eines Vaterkomplexes (vorläufige Diagnose (Scherl)) – auf die Kindergärtnerinnen-Stimme um. Und ausgerechnet der gaben sie dann Roman Herzog, 1000. Sendung, es war beschämend, das Wulff-Interview nix dagegen (wenn auch mit vertauschten Rollen).) aber nervös: och, das könne man doch so nicht sagen und grad auch heute nicht und dies und das und Rumgescheiße. Roehler: ja doch, das ist schon so und dann rangen sie geradezu um die Worte, die p.c. genug für uns-hier-heute sind. Er sagte dann irgendwann ok, Du hast recht und ich meine Ruh (sinngemäß).

Vorhin dann die Ankündigung: »Warum Marihuana so gefährlich ist« und da wirds öffentlich-rechtlich ja eh immer »interessant«, besonders, wenns von der o.g. mit besorgter Kindergärtnerinnen-Stimme und dem Linken-Bashing-Tremolo, mit dem man=dieandern sich über seelisch-geistig-moralisch zurückgeblieben-verwirrte Staatsfeinde im Auftrag einer dunklen Macht enchauffiert, begleitet wird.

Und – wer hätte das gedacht? – betete dann auch der vorschriftsmäßige »bekannte Toxikologe« vorschriftsmäßig dreiminutenlang das vorschriftsmäßige »böse! böse! böse! macht dumm! unkreativ! faul!« und wir wissen jetzt, daß die Linken, Kiffer und alle, die nicht vorschriftsmäßig »böse! böse! böse! macht dumm! unkreativ! faul!« beten, seelisch-geistig-moralisch zurückgeblieben-verwirrte Staatsfeinde im Auftrag einer dunklen Macht sind. Vielen Dank, auf Wiederhörn.
Danach spielten sie was von Bob Marley.

Liebes BayernRadio,

es gibt eine Menge Sendungen bei & von euch, für die ich die Gebühren an die GEZtapo mit Freuden zahle (Ich! Bezahle! Mit Freuden! An die GEZtapo!).

Darum 3 Vorschläge:

1. (Den Spruch mit dem toten Pferd setze ich als bekannt voraus.) Sucht euch eine Multi-Media-Agentur, die euch berät und euch erklärt, warum es besser ist, den Flash-Dreck jetzt rauszuschmeißen als noch zu warten, bis ihr genug Hörer verloren habt, damit es gar nicht mehr anders geht. Ich kann da gern eine empfehlen, die ihren Namen dann – aus gutem Grund – bei euch ins Impressum schreibt.

2. Gebt den Moderatoren Themen und Gäste, die zu ihnen passen – die o.g. zB kriegt ab sofort keine Männer mehr, erst recht keine älteren, und einer wie Norbert Joa keine wie Sabatina James.
(Das war ne erstklassige und vorschriftsmäßige Lektion im Fremdschämen, wie er da ihr »ebenmäßiges Gesicht« usw usf be- ja was? hat – man=ich&alle schüttelte das Radio, auf Knien, und rief, verzweifelt, »Sag doch einfach 1x ›Gute Titten!‹, dann ist das Ding gegessen und ihr könnt euch wieder über Wichtigeres unterhalten!«.)
(Vielleicht wär umgekehrt 1 Schuh draus geworden: bei den beiden Damen hätten garantiert ein paar ernstere Nachfragen nach dem achsoseeligmachenden Kristenthum der Konvertierten dem Gespräch stutenbissig etwas mehr Tiefe verliehen als das Geschäk- & Gekichere, das es war. Und bei Herzog hätte ne härtere Hand dem Erkenntnisgewinn auch nicht geschadet.)
(Damit es kein Mißverständnis gibt: die & der o.g. haben schon ihre Vorzüge, Werkzeuge & Fähigkeiten, aber wenn man ihnen ungeeignetes Material in die Hand gibt …)

3. Vielleicht hab ich ja den Witz mit Bob Marley nicht verstanden bzw, daß es ein Kommentar zum Gebet des »bekannten Toxikologen« war. Ich glaub es aber nicht (höchstens, daß ihr einen für die Musikauswahl habt, der was denkt).
Vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk erwarte und verlange ich allerdings, daß er Themen nicht nur aus Lieschen-Müller-Sicht behandelt (»Laut Grundgesetz ist es Aufgabe des Rundfunks und anderer Medien, den Bürgern eine freie und umfassende Meinungsbildung zu ermöglichen.« (ARD)).
Beim nächsten Thema, das sich eben nicht so einfach mal übers Knie brechen läßt (und welches ließe sich das?), stünde es (nicht nur) euch also gut zu Gesicht, wenn ihr außer »bekannten Toxikologen« usw usf auch eine gegenteilige Meinung einholt und zu Wort kommen laßt.

q.e.d.

MfG

Scherl
(Beauftragter)
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